Wählen gehen wird so einfach wie daten! Mit der App WahlSwiper für die Bundestagswahl 2017 kann man nämlich Fragen zur politischen Einstellung einfach zu „Nein“ nach links oder zu „Ja“ nach rechts wischen. Das Prinzip ist vielen von der Dating-App Tinder bekannt. Am Ende ist der „Top Match“ die Partei mit der höchsten Übereinstimmung.
Hinter dem Non-Profi t-Projekt steckt das Berliner Agentur-Start-up MOVACT, das sich auf Videoproduktion, Livestreaming, App- und Webentwicklung spezialisiert hat.
„Wir möchten damit junge und ältere Erstwähler erreichen und die politische Entscheidungsfindung so einfach wie möglich machen“, sagt Matthias Bannert (29) von MOVACT. „Deswegen gibt es nur ein klares Ja und Nein, kein schwammiges Vielleicht. Das hat die Parteien ab und zu ins Schwitzen gebracht.“
Für das Projekt wurden alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien angefragt. 23 haben den zugeschickten Fragebogen ausgefüllt.
„Wir haben uns entschieden, die Beantwortung der Fragen im Stil von Tinder zu machen, damit es einen spielerischen Ansatz gibt und es einfach Spaß macht, seinen Top Match für die Bundestagswahl zu finden“, sagt Max Mitschke von MOVACT. Der 24-Jährige hat die App programmiert.
Ausgewertet wird, bei wie vielen Fragen die eigenen Antworten mit denen der Parteien übereinstimmen. Als User hat man außerdem die Möglichkeit, eine Frage zu überspringen, die dann aus der Wertung herausfällt. Bei der Auswertung kann man alle Parteien auswählen und muss sich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken.
Doch das allein reichte den Machern noch nicht. „Auf jede der 30 Frage-Karten ist ein animiertes Video eingebaut“, sagt Steven Siebert, der sich um die Videoproduktion beim WahlSwiper gekümmert hat. „Menschen, die sich bisher wenig mit der alltäglichen Politik auseinandergesetzt haben, fehlt vielleicht das Hintergrundwissen. Deswegen erklären wir alle Sachverhalte zu unseren Fragen in einem nüchternen und neutralen Stil“, so der 22-Jährige.
Mit dem WahlSwiper vereint MOVACT alle seine Kompetenzen von Design, App-Entwicklung, und Videoproduktion in einem Projekt. Unterstützt wurden sie von Politikstudenten und Politikwissenschaftlern des Geschwister-Scholl-Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie vielen weiteren freiwilligen Helfern.
Die App WahlSwiper gibt es ab sofort zum Download für iPhone, iPad, Android-Smartphones und Android-Tablets.